Karl Machacek
Friseur. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.
Lebenslauf
Karl Machacek wurde am 20.2.1905 in Wien geboren. Er arbeitete als Friseur und war Soldat.
KPÖ, Desertion
Karl Machacek betätigte sich für die KPÖ. Als Soldat der deutschen Wehrmacht desertierte er 1944.
Todesurteil, Hinrichtung
Ab 15. 6. 1944 war Karl Machacek im Wehrmachtsuntersuchungsgefängnis Wien inhaftiert. Er wurde im August 1944 vom Divisionsgericht 177 zum Tode verurteilt. Am 2.8.1944 erfolgte seine Hinrichtung im Landesgericht I in Wien.
Aus dem Schreiben des Rechtsanwalts Gustav Hein an Emma Kamenik vom 3. 8. 1944
„Ich muss Ihnen die sehr betrübliche Mitteilung machen, dass Karl Machacek (…) noch bevor ich meine Absicht, ihn in der Arrestanstalt besuchen zu können verwirklichen konnte, hingerichtet worden ist. Ich bedaure, dass meine Bemühungen eine Umwandlung der Todesstrafe in eine entsprechende Zuchthausstrafe zu erreichen, ohne Erfolg geblieben sind. Auch seine, später selbst wieder zurückgezogene Behauptung nicht Karl Machacek zu sein, hat die Vollstreckung nur für etwa 4 Wochen verzögern können.“
Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof
Ursprünglich in Gruppe 74-37-58 am Wiener Zentralfriedhof begraben.
In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.
Quellen und Bildnachweise
- Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
- Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
- Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
- Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung
Hauptwerke zur Gruppe 40
- Willi Weinert, „Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer“. Biografien der im Wiener Landesgericht hingerichteten WiderstandskämpferInnen gegen das NS-Regime. Ein Führer durch die Gruppe 40 am Wiener Zentralfriedhof. 4. Auflage Wiener Stern Verlag 2017
- Lisl Rizy, Willi Weinert, „Mein Kopf wird euch auch nicht retten“. Korrespondenzen österreichischer WiderstandskämpferInnen aus der Haft. 4 Bände. Wiener Stern Verlag 2016
Weiterführende Informationen
- DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
- Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
- Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
- DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
- Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
- Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
- Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
- Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964
Web-Hinweise
- www.sternverlag.at - Wiener Stern Verlag
- www.doew.at - Dokumentationsarchiv des österr. Widerstands
- www.kz-verband.at - KZ-Verband/VdA
- www.freiheitskämpfer.at - Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen
- www.oevp-kameradschaft.at - ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten
- www.nachkriegsjustiz.at - Zentrale österr. Forschungsstelle Nachkriegsjustiz
- www.archiv.wien.at - Wiener Stadt- und Landesarchiv
- www.friedhoefewien.at - Friedhöfe Wien